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FreitagSamstagSonntag

 

Als ich am Freitagnachmittag gegen 16.00 Uhr das Festgelände erreichte, traf mich fast der Schlag: es war alles voll! So etwas war ich aus Hooksiel nicht gewohnt und war deshalb erst so spät angereist. Nach einer fast einstündigen Suche fand ich dann noch einen Platz für mein Auto in zweiter reihe hinter einem Wohnmobil und konnte noch ein Stück dahinter mein Zelt aufbauen. Na gut, ein Stück weit weg vom Publikumsverkehr – aber immerhin ein Platz. Also schnell einen Drachen an den Himmel – wir hatten wunderschönen gleichmäßigen Ostwind der Stärke 3-4 – und dann erstmal einen Gang über das Festgelände machen. Schon eine halbe Stunde nachdem ich angekommen war, hatte ich Angst, meine Speicherkarte könnte nicht ausreichen, so viele wunderschöne und mir unbekannte Drachen konnte ich entdecken und fotografieren.

Nach einer langen Runde einmal komplett um das Festgelände gab es erstmal Abendessen und noch eine schön Runde Megateamtraining auf dem großen Feld, da viele Einleiner schon eingepackt worden waren.

Anschließend war dann der Bierstand als Treffpunkt ausgemacht worden. Da traf man sich um das bitterste mir bekannte Bier zu vernichten (Wittinger Pils) und auf ein jetzt schon gelungenes Wochenende anzustoßen. Doch das beste war – wer sich kein Bier reinzwängen wollte, hatte direkt nebenan einen Cocktailstand, der dazu auch noch richtig günstig war. So gab es erstmal einen Planters Punch während man der Liveband zuhörte. Die machte richtig coole Mucke (z.B. Santana, Tom Jones) mit drei Sängerinnen – die nicht gerade viel anhatten *g*– einem Sänger, drei Bläsern, zwei Schlagzeugern und einem Pianisten. Die Bühne war also genauso voll, wie wir nach ein paar Stunden. Und dann ging es ab auf die Tanzfläche und erst um 2.00 Uhr des nachts ins Zelt. Was ein gelungener Abend!

Der Samstag begann Dank der blökenden Schafe auf dem Deich recht früh um 6.45 Uhr. Doch als Drachenflieger dreht man sich beim Anblick eines blauen drachenlosen Himmels nicht noch mal im Schlafsack um, sondern stellt einen Einleiner an den Himmel und trickst etwas mit seiner Eclipse rum – so mache ich das zumindest.
Kurze Zeit später sah der Himmel dann auch schon viel bunter aus und bald strömten auch schon die ersten Zuschauer auf das Gelände – ein neuer sehr warmer Festtag begann.

Nach dem Briefing vom Megateam standen ersteinmal 2 Studen Training auf dem Programm, woraufhin eine Siesta gehalten wurde, da man in der Mittagssonne sonst nur einen Sonnenstich bekommen hätte.
Doch Nachmittags wurden wieder fleißig Einleiner an den Himmel gezogen und auf dem Aktionsfeld immer neue Kreationen gezeigt. Für das Publikum sicherlich sehr informativ, für uns Drachenflieger doch etwas nervtötend moderierte Alfons Karstens aus Berlin den ganzen Tag über, was man so am Himmel sah. So konnte man am Abend aber die Erläuterungen zu seinem Man-Lifting-System nicht mehr hören, weil er es bereits viermal erzählt hatte. Aber was soll’s, das Publikum war begeistert - und das ist die Hauptsache!

Nachdem ich dann meinen Cody aus den Fängen eines Riesendrachen befreit hatte, indem sich einfach meine Schnur durchgescheuert hatte und ich sie noch gerade zu fassen bekam – gab es erstmal Abendessen – wonach noch mal eine Runde trainiert wurde.

Und um 22.30 Uhr war es dann soweit: das Nachtfliegen konnte beginne. Dazu strömten schon ab 21.00 Uhr tausende (und das ist nicht übertrieben) Besucher auf das Festgelände und warteten gespannt am Rande des Aktionsfeldes. Und dort bekamen sie auch richtig etwa zu sehen. Ich selber musste Bodencrew für eine kleine Gruppe des Megateams machen, was ein ganz schön anstrengender Job war, war aber somit mitten im Geschehen dabei.
Absolut grandios waren die beiden mächtig langen Centipeden die in den Abendhimmel gezogen wurden, ebenso wie die Schleierschwanzdelats im Feuerwerk – siehe Fotos.
Nach diesem gelungenen Nachtfliegen ging es wieder Richtung Cocktailstand und auch erst wieder um 1.30 Uhr ins Zelt.

Der Sonntag begann etwas später, da ich meinen Wecker doch glatt um eine Stunde zu weit gestellt hatte, und somit fast mein Frühstück verpennt hätte. Doch ich bekam noch so gerade ein Brötchen ab und konnte somit gestärkt in den letzten Festivaltag starten – immer noch ohne Dusche, da es die auf dem Gelände nicht gab.
Nach einem recht erfolgreichen Megateamtraining auf dem großen Gelände war ein weiteres Briefing angesetzt, wonach viele auch schon nach Hause fuhren. Ich sah mir erst noch die Master Balletts auf dem Stackwettkampfeld an wonach auf dem Aktionsfeld die letzten Runden des Freestylecups ausgetragen wurden. Unglaublich, was die Jungs mit ihren Drachen anstellen.
Nachdem pünktlich um 17.00 Uhr das fest als beendet erklärt worden war, wurde das Gelände schnell leerer, so dass ich mit meinen Hamburger Nachbarn – ich weiß nichteinmal eure Namen – allein auf weiter Flur stand. So hatten wir aber genügend Platz an meinem Lamson rumzubasteln, der auch nach stundenlangem Verspannungen-knoten immer noch einen Linksdrall hat – muss ich wohl mit leben.

Obwohl der Nachmittag dann noch wunderschön war, und ich auch noch zum Grillen und auf ein „kühles“ (!!!) Bier eingeladen worden war, hatte ich plötzlich überhaupt keine Lust mehr auf eine weitere ungeduschte Nacht im Zelt. Also begann ich alles zusammen zu packen und nahm mir vor um 22.00 Uhr die Wiese zu verlassen. Wie das aber so unter Drachenfliegern ist, kam dann noch ein anderer Drachenflieger dazu – von dem ich leider auch keinen Namen weiß – und wir verquatschten uns noch kräftig. Als ich dann endlich ins Auto stieg war es schon 23.35 Uhr und richtig dunkel. Deshalb waren aber auch die Autobahnen frei und ich war nach genau 3 Stunden wieder zurück in Hochdahl, wo ich nur noch ins Bett fiel.Ich muss sagen, dass ich noch nie so glücklich und gutgelaunt von einem Drachenfest wiedergekommen bin. Es waren einfach 3 wunderschöne Tage und auch der letzte Nachmittag mit den Hamburgern war sehr nett, lustig und vor allen Dinge lecker! Danke nochmals für die verkohlte Wurst!

Bis Cuxhaven 2004 – ich bin dabei!