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Die ganzen Tage vor dem Drachenfestbeginn war von allen Seiten zu hören, dass das Wetter mehr als mies werden sollte. Bis zu 90% Regenwahrscheinlichkeit sagten die Wetterfrösche voraus – doch sie hatten sich geirrt!

Am Freitagnachmittag baute ich mein Zelt bei bewölktem aber trockenen Himmel auf. Erst als ich fertig war und mein ganzes Auto ausgeladen hatte, begann es leicht zu tröpfeln. Doch als es dann richtig anfing zu regnen, begaben sich alle Drachenflieger sowieso in den Hangar um Grünkohl zu essen und anschließend gemütlich beisammen zu sitzen. So wurde es ein gemütlicher Abend bei Glühwein und Bier mit vielen netten Gesprächen und Fachsimpeleien.

Als ich am Samstagmorgen bei recht kühlen Temperaturen die Augen öffnete, schien mir doch tatsächlich die Morgensonne ins Gesicht. Unglaublich, dachte ich mir, doch es war tatsächlich Sonne. Und das Beste war: sie hielt sich fast den ganzen Tag lang wacker über dem Drachenfestgelände. Während rechts und links dicke schwarze Wolken über Lünen hinwegzogen hatte Christian Treppner scheinbar einen Samstag Sonne gebucht – super!
Das einzige, was nicht sehr schön war in Lünen, war der Wind. Am Samstagmorgen war er erst gar nicht zu finden und dann blies er in den ersten 20m in eine andere Richtung als darüber. Das machte das Drachenfliegen zu einem besonderen Erlebnis. Das Gute daran – man lernt ziemlich schnell ziemlich viele neue Nachbarn kennen

Am Nachmittag kam für mich dann die große Premiere – mein erster Rokkakukampf stand auf dem Programm. Leider flog ich in der ersten Rune schon als erster raus, und durch meine verlorengegangene Spule, baute ich den größten Knoten an diesem Tag. Bei der anschließenden Entknotung wurde meine Leine leider genau in der Mitte geteilt, wodurch ich auch für die 2. und 3. Runde keine passende Leine mehr hatte – schade. War trotzdem sehr lustig und ich hoffe demnächst öfter mal wieder zu kämpfen.
Was den Zuschauern aber in Runde 2 und 3 gezeigt wurde war auch nicht schlecht. Erbitterte Kämpfe wurden ausgetragen und am Ende zeigte sich wieder, dass Lünen ein internationales Drachenfest ist. Der Oppa Revival Cup ging nach England, Gerhard aus Österreich belegte den zweiten Platz. Glückwunsch!

Der Samstagabend war mal wieder – wie letztes Jahr auch – etwas hektisch. Da es ja ein riesiges, tolles Buffet gab, begaben sich die meisten Drachenflieger pünktlich um 18.00 Uhr in den Hangar. Doch bis man alles probiert hatte, war es bereits 19.00 Uhr und man hatte nichteinmal mehr Zeit für den Nachtisch, da das Nachtdrachenfliegen begann. Hier würde ich mir eine Lockerung des Terminplanes wünschen, in dem das Nachtdrachenfliegen einfach erst um 20.00 Uhr anfängt.

Dieses war aber auch dieses Jahr wieder sehr schön, wobei es zum ersten Mal keinen Nachtflugwettbewerb gab. So wurden wieder verschiedenste Darbietungen gezeigt – ob reflektierende, selbstleuchtende oder mit Feuerwerk versehene Drachen – alles war dabei. Den großen Abschluss bildetet das Feuerwerk von Uwe Gryzbek von „Avantgarde – Drachen und Feuerwerk“, der ein super tolles, durchchoreografiertes Feuerwerk zu „Fatboy Slim“ zeigte – eine sehr ungewohnte aber super abgestimmte Musik.

Nach dem Feuerwerk ging es für die meisten in den Flugzeughangar um sich aufzuwärmen und Party zu machen. Mir war nicht so nach feiern, weshalb ich den Abend bei Gerhard, Daniela und David aus Österreich in ihrem Bus verbrachte und mit ihnen die deutsch-österreichischen Unterschiede erörterte. Auch hier noch mal vielen Dank für die Torte und die „Stamperl“.

In der Nacht zum Sonntag scheine ich den Schlaf der Gerechten geschlafen zu haben. Ich habe nämlich nichts von den Regengüssen mitbekommen, die bis zum Sonntagmorgen die Wiese ziemlich aufweichten.
Leider ließ sich auch die Sonne nicht mehr blicken und es war deutlich kühler geworden. Trotzdem war der Himmel um 10.00 Uhr richtig voll. So voll, wie ich ihn an einem Sonntagmorgen um diese Zeit selten gesehen habe.
Auch der Wind war etwas gleichmäßiger geworden, wodurch noch mehr verschiedene Drachenmodelle gezeigt werden konnten. Schön war auch der Anstieg der Windgeschwindigkeiten. Wurden am Morgen noch Leichtwindteile geflogen, ging es zum Mittag zu Standardwind über – sehr praktisch um zum Saisonende noch mal die Ganze Drachentasche zu lüften.

Neben dem Drachenfliegern beherrschten aber natürlich wieder die Gespräche den Tag. So wurde mal hier und mal dort gequatscht und ehe man sich versah, dauerte eine Runde um das Aktionsfeld satte zwei Stunden.

Gegen 16.00 Uhr begann ich langsam mein Zelt auszuräumen – ich hatte sämtliche Drachen aufgebaut hineingestellt – als plötzlich eine dicke schwarze Wolke auf das Feld zukam. So schnell habe ich - glaube ich - noch nie meine kompletten Drachen zusammengepackt und meine äußere Zeltplane eingetütet. Und man glaubt es kaum, ich hatte gerade meine Autotür geschlossen, als der Regen anfing. Mir war das jetzt egal, mein Zelt und meine Drachen lagen im Trockenen.

Jetzt fehlte nur noch eine Abschlussrunde, um sich bei allen noch anwesenden Freunden und Bekannten zu verabschieden und sich schon jetzt ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch zu wünschen. Jetzt wird erstmal wieder viel gebaut, und dann geht es im nächsten Jahr im Frühjahr wieder los – und wir sehen uns alle zum Saisonende 2005 in Lünen wieder!