Genau vor 3 Jahren war Florian Mit-Gastgeber vom Banner-Streifen-Workshop in Brüggen. Dort war er so begeistert von der Truppe und der Atmosphäre, dass er sofort zusagte auch einmal mit zu machen – auch wenn er noch nie großer Fan der Streifentechnik gewesen ist. Hier kommt sein Bericht:

Zuhause entstand im Herbst 2020 ein außergewöhnliches Design. Denn das stand für mich fest – wie immer: es muss anders werden als es üblich ist. Also schnitt ich noch kleinere Teile, als man üblicherweise braucht, klebte diese mit Nummerntuch zusammen und schob das ganze durch den Saumapparat – tagelang.
Und dann: Dann schlug Corona nochmal zu.
Erst wurde der Workshop 2020 abgesagt. Dann wurde auch der im Jahr 2021 abgesagt. Und jetzt durfte ich endlich den zugeklebten und inzwischen verstaubten Karton mit allem Material aus dem Regal nehmen und mich auf den Weg nach Brüggen machen. Juchhu!

Nach staufreier Fahrt kam ich gegen 16 Uhr im strahlenden Sonnenschein an und packte schnell das Auto aus. Die Wiedersehensfreude mit vielen bekannten Freunden war riesig und so dauerte es etwas, bis ich meinen Tisch erreichte und aufbauen konnte.
Schnell war alles verkabelt und die Vorlage für mein „nicht Quadrat“ (Henry und alle anderen nennen den Drachen Suruga) auf dem Tisch festgeklebt. Daneben lag die ausgedruckte Excelliste, in der genau abzulesen war, welcher der fast 200 Streifen welche Farbkombination haben musste. Ob einfarbig grün, oder weiß, blau, blau oder gar gelb, rot, gelb – alles war dabei.
Als Sonja an meinen Tisch kam um mir ihre Technik zu erklären, musste sie schlucken und ich hörte den schönen Satz: „Ähm, da funktioniert meine Technik aber dann ja gar nicht.“
Ich ließ mir die Technik aber trotzdem erklären und dann besprachen wir gemeinsam, wie ich leicht abgeändert trotzdem zum Ziel kommen konnte. Ich musste nur schlichtweg bei jedem Streifen-T darauf achten, welche Farbkombinationen zusammengenäht werden mussten/durften. Das war ganz schöne Gehirnakrobatik, die aber viel Spaß gemacht hat.
Jedoch werden die Streifen an sich und ich bestimmt keine Freunde mehr. So oft wie an diesem Wochenende hab ich noch nie den Trenner benutzen müssen. Außerdem sank die Laune etwas, als ich zum dritten Mal neue Streifen nachkleben musste, weil wohl irgendwo in der Liste oder in meiner Abarbeitung Fehler hatte. Das war aber schon über 2 Jahre her, insofern konnte ich mich nicht erinnern wo der Fehler lag. Machte aber nix, ich kam trotzdem gut voran.
Nur von den Mahlzeiten unterbrochen arbeitete ich so bis Samstagabend beständig weiter und hatte dann einen fertigen „Suruga“ vor mir stehen. Beim Rahmen half Henry mir weiter, was aber nicht sehr schwer war, weil mein Gitter beim ersten Anlegen perfekt passte – herrlich!

Am Freitagabend wurden wir alle wieder verwöhnt mit Köstlichkeiten aus Hessen. Stefan Reuter und Alfons Schaub hatten scheinbar ein ganzes Auto voller Leckereien mitgebracht. Es gab ein großes Käsebrett, zwei Schüsseln Kochkäse, Mispelchen, diverse Rotweine, Baguette en masse – es war ein Fest! Vielen vielen Dank ihr beiden!
Obwohl wir lange im unteren Nähraum zusammensaßen und viel Spaß hatten, gab es am Samstagabend noch so viele Reste, dass wir das ganze nochmal wiederholen konnten. Und schließlich wollten wir live erleben wie es sich anfühlt die Uhr umzustellen, dass wir die gewonnene Stunde munter verlaberten und doch wiedermal viel zu spät ins Bett gingen. Aber das macht so einen Workshop für mich aus – das gesellige Beisammensein!
Dazu gehören in Brüggen auch die vielen Gäste, die immer mal kurz vorbeikommen. Ob zum Kaffeetrinken oder nur zum Klönen.
So habe ich mich zum Beispiel sehr gefreut Jenny und Leon endlich mal wieder zu sehen, die das schöne Wetter draußen für eine Fahrradtour genutzt hatten.

Am Sonntag hatte ich eigentlich nichts mehr zu tun, der Drachen war inkl. Schwanz komplett fertig. Also gestaltete ich mir noch eine Drachentasche – ebenfalls mit Streifenmuster verschönert. Ja, es ist nur eine Tasche. Aber erstens eine sehr schöne und zweitens war ich beschäftigt und musste mich nicht stundenlang bis zum Mittagessen langweilen, während die „Palast-Laternen-Näher“ noch fleißig Vollgas gaben.

Viel zu schnell ging ein sehr gemütliches und lustiges Wochenende zu Ende.
Vielen vielen Dank, dass ich dabei sein durfte – ihr seid echt ein toller Haufen!

 

 

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