Im letzten Jahr nach nur einer Nacht frühzeitig abgereist wollten wir es dieses Jahr noch einmal wissen: was ist es eigentlich was die anderen immer so von Neuenrade schwärmen lässt?
Also ging es diesmal mit Wohnwagen gegen den Regen gewappnet los - im strömenden Regen.
Auf der Hinfahrt hat uns dann jedoch schnell der Mut verlassen, da wir uns ziemlich verfahren hatten, es ohne Unterlass regnete und wir zu guter Letzt auch noch mit dem Wohnwagen im matschigen Boden stecken blieben. Aber egal, wir waren ja endlich da.
Freitagabend gab es im Festzelt, welches extra für das diesjährige Oktoberfest aufgebaut worden war, eine Kiterparty. Wir wissen nicht woran es lag, aber letztes Jahr wirkte es auf uns voller. Aber egal, wir trafen auf jeden Fall wieder viele nette Menschen, mit denen wir versuchten uns bei dem Lärm zu unterhalten – nicht ganz einfach.

Samstagmorgen schliefen wir lange aus da es regnete und regnete. Als wir dann aus dem Wohnwagen kamen und fragen wollten, wann denn die anderen zur angekündigten Parade um 12 Uhr losgehen wollten, hörten wir nur ein „Wir fahren in 1 Minute mit dem Bus ab“ – da war aber gerade 10.30 Uhr Also schmissen wir uns schnell in unsere Bayrischen Trachten und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Hagebaumarkt, wo wir eine halbe Stunde später die andern auch trafen - gelangweilt herumstehend. Denn der Bus war zwar um 10.30 Uhr gefahren, die Parade fand aber tatsächlich erst um 12 Uhr statt. So standen wir also noch eine ganze Stunde in der Kälte und warteten. Zu trinken gab es auch nichts, aber wir konnten aus der Ferne wenigstens den anderen Drachenfliegern beim Drachenfliegen zusehen – na toll.
Die eigentliche Parade war dann auch eher jämmerlich von Drachenfliegern besucht. Mit einer Blaskapelle vorne weg zogen vielleicht 30 Drachenflieger durch ein Neubaugebiet von Neuenrade und dann weiter zum Flugplatz, wo wir im Festzelt den Bieranstich vom Bürgermeister erwarteten, doch der blieb auch aus. Mmmh, wären wir besser am Platz geblieben und wären Drachen geflogen.
Doch kaum hatten wir uns vorgenommen einen Drachen and en Himmel zu stellen, hieß es: „Jetzt ist der Bürgermeister da“. Also wieder ab ins Festzelt. Doch dort hielt es uns nicht lange, da inzwischen die Sonne durch die grauen Wolken hervor lugte und uns förmlich auf die Wiese bittete.
Den Nachmittag verbrachten wir mit verschiedenen Drachen am Himmel und einer großen KAP-Runde - ein toller Tag.
Abends sollte dann die große Oktoberfestparty stattfinden. Pünktlich zu 19.30 Uhr machten wir uns fertig und schmissen uns in unsere Dirndl. Jaja, unsere Dirndl. Denn Florian hatte gleich zwei gekauft - eins für Annika und eins für sich.
Mit geflochtenen Bauernzöpfen war er dann auch der Schrei des Abends. Ständig kamen wildfremde Menschen und wollten Fotos von uns haben – sind wir gar nicht gewohnt diesen Presserummel ;-) Witzig nur dass wirklich jeder 2. meinte den Brüller des Abends zu landen, wenn er sich über unrasierte Beine unter’m Dirndl aufregen kann. Dumm nur, wenn man dann selber nichtmal ’ne bayr. Lederhose aufgetrieben hatte. Wir haben immerhin zum Thema beigetragen!
Leider stellte sich die vermeintliche große Sause selber aber als für uns sehr langweilige Abendveranstaltung heraus. Mag ja sein, das die Kapelle - aus dem tiefsten Bayern extra eingeflogen – gute Blasmusik gemacht hat. Aber für wirklich gute Stimmung im Sinne eines erfüllten Samstagabends, haben sie leider ganz und gar nicht gesorgt. Dementsprechend war es für uns auch nicht schlimm schon vor 23 Uhr das Festzelt zu verlassen um uns für das angekündigte Feuerwerk umzuziehen - man, war das kalt geworden!
Das Feuerwerk an sich war dann anfangs auch nicht wirklich besonders. Leider ohne passende Musik, in die noch spielende Blaskapelle im Zelt hinein, fing es ohne große Vorwarnung einfach an. Minutenlang wurden Raketen gezündet. Als wir uns beide einig waren, dass es zwar ganz nett sei, aber nix besonderes, schien es auch zu Ende zu sein. Ok, ein Feuerwerk halt. Doch dann plötzlich starteten die Feuerwerker den Turbo und zauberten nochmal mindestens eine so lange Zeit ein wirklich tolles Feuerwerk an den Himmel. Schade nur, dass nicht viele Zuschauer da waren – aber wenn vorher kein Nachtdrachenfliegen ist, kommen die Leute unserer Meinung nach auch nicht extra gefahren...

Den gesamten Sonntag verbrachten wir bei schönstem Wetter mit Drachenfliegen. Allerdings mussten wir dies unterbrechen, weil dieses Jahr endlich die für letztes Jahr angekündigte Bärenhochzeit der Bergadler-Brautbären stattfinde sollte. Mit Presse, richtiger Standesbeamtin und vielen Zuschauern, wurden die beiden großen Bären verheiratet – eine große Gaudi.
Tja und dann war das Wochenende auch schon wieder vorbei – mal wieder viel zu schnell.

Im Endeffekt kann man sagen: Das Gelände in Neuenrade ist riesengroß und echt toll gelegen. Was jetzt den großen Unterschied zu anderen Festen ausmacht konnten wir so nicht feststellen, aber Spaß hat es auf jeden Fall gemacht. Was uns nur sauer aufstößt ist die Tatsache, dass auf den Plakaten und Flyern zwar in der Headline mit „Drachenfest“ geworben wurde, ansonsten aber nur Oktoberfest-Zeiten und -Akionen im Vordergrund standen. Wir finden es schade, wenn immer mehr Drachenfeste die Drachen nur noch als Untermalung und nicht als Hauptakteure sehen.
Trotzdem, wenn wir dürfen, kommen wir nächstes Jahr gerne wieder.

 

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