Dienstag
Die Wettervorhersage für die diesjährigen Fanøtage war hervorragend und so machte ich mich voller Vorfreude auf die 600km lange Fahrt nach Dänemark. Völlig staufrei kam ich gegen 21 Uhr am Hafen in Esbjerg an und konnte auch sofort auf die Fähre fahren. Auf dem Weg dorthin war mir eingefallen, dass ich zwar meine Kühlkiste nebst Gasflasche eingepackt hatte, aber der Druckminderer lag zuhause. 2 Minuten nachdem ich meinen Unmut darüber bei Facebook geäußert hatte, hatte ich bereits zwei Angebote, wo ich einen Druckminderer auf der Insel geliehen bekäme. Super, dafür liebe ich Facebook. So fuhr ich nach der kurzen Überfahrt sofort zum Campingplatz und traf Familie Wedemann, die mir freundlicherweise den Minderer für die ganzen 5 Tage lieh. Dankeschön!
Von dort fuhr ich eine Runde an den Strand und genoss den ersten Sonnenuntergang auf der Insel noch bevor ich das Haus bezogen hatte. Perfekt!
Schnell war unser neues Haus im Hympelvej gefunden und zu meiner Freude traf ich dort nicht nur Paul und Marcus, meine „Vermieter“, sondern auch Britta und Jörn. Zu fünft quatschten wir bis in die Dunkelheit und leerten eine sehr leckere Flasche Rum von Marcus.

Mittwoch
Wie in den letzten Jahren auch, nutzte ich den Mittwoch zum privaten Drachenfliegen und Seele baumeln lassen. OK, das ist mit so einem auffälligen Auto schwer, aber ich baute kein Banner auf und war so unauffällig wie nur möglich. Trotzdem kam der ein oder andere zum Quatschen vorbei. Das ist ja auch immer sehr nett.
Ich war so in meinem Element, dass ich das Boldrehen um 20 Uhr nur aus der Ferne sehen konnte, weil ich den Himmel noch voller Drachen hatte. Man muss einfach für sich Prioritäten setzen.

Donnerstag
Am Donnerstag fuhren wir gemeinsam an den Strand nach Fanø Bad, wo Marcus zum ersten Rodgauer Workshop-Fliegen eingeladen hatte. Leider war der Himmel heute durchgehend grau. Das hielt uns aber nicht davon ab soviel Modelle wie nur möglich an den Himmel zu stellen. Und das gelang sehr gut! Vom One-Piece-Cody, über Sentinel, Thermikschnüffler, Toront, SXK, Drumbox, Funky Alien bis Faltstern flogen alle Modelle der letzten Jahre. Sensationell. Marcus hatte sogar extra Getränkedosen für dieses Treffen organisiert und so saßen wir anschließend in kleiner Runde noch lange hinter meinem Windschutz und hatten viel Spaß. Ein wirklich gelungenes Treffen, das nach Wiederholung schreit!

Zu 18 Uhr fuhr ich dann zur Reithalle, wo wir aufgrund des angekündigten Regens in der Halle unsere Verkaufsstände aufbauen durften. So standen wir trocken und warm und viele Drachenflieger kamen zum shoppen und vor allem quatschen vorbei. Immer wieder schön so ein Abend.

Freitag
Ganz früh klingelte für mich am Freitagmorgen der Wecker. Bereits um 7.15 Uhr stand ich am Strand von Rindby und war dennoch nicht der erste!
Für das diesjährige Bannertreffen hatte ich mir etwas besonderes einfallen lassen: Anhand einer Skizze zeichnete ich eine riesengroße 4 in den Sand und markierte so die Flächen, auf denen Banner stehen sollten. Und dann ging es los, alle meine Banner aufzustellen - das waren fast 60 Stück.
Und nach und nach kamen weitere Bannerbesitzer an den Strand und die 4 füllte sich mehr und mehr.
Kurz vor 10 Uhr, dem eigentlichen Start des Treffens, zog eine sehr dunkle Wolkenfront auf, die laut Regenradar aber knapp an uns vorbei ziehen sollte. Das sagte ich auch noch laut. Und quasi im Nachhall meiner Worte begann es zu SCHÜTTEN! Schnell suchte sich jeder einen Platz in einem bereit stehenden Auto und suchte Schutz vor den Wassermassen. Dazu kam ein heftiger Wind. Und dann nahm das Drama seinen Lauf: Durch das Wasser immer schwerer werdend hielten die Groundsticks nicht mehr im weicher werdenden Boden und fielen nach und nach um. Es hatte ein klein wenig etwas von Domino-Day - nur mit Bannern.
Keine 10 Minuten später war das ganze vorbei und das Chaos war perfekt. Von geschätzten 200 Bannern standen nur noch maximal 45 - alle anderen lagen im Matsch, denn der komplette Strand stand jetzt 5cm unter Wasser. Was ein Chaos.
Doch statt alles genervt einzupacken und sauer auf mich und meine blöde Idee zu sein (so hätte ich es vermutet), packten ALLE mit an und jeder stellte ein Banner nach dem anderen wieder auf. Und nach weiteren 10 Minuten standen alle Banner wieder und strahlten in der jetzt wieder scheinenden Sonne um die Wette. Und dann konnten wir die tollsten Fotos ever machen - da sich die Bannermassen in der Wasseroberfläche spiegelten. Nicht selten hörte ich den Satz: „Florian, das hast du mal richtig gut hinbekommen“ Aber dafür konnte ich ja nun wirklich nichts.
Mit klitschnassen Füßen, aber überglücklich machten wir in diesem Chaos ein Gruppenfoto und dank Thorsten, Pit, Chris und Marcel musste ich mich nicht in den Matsch werfen ;-)
Vielen Dank an alle, die an diesem unvergessenen Treffen teilgenommen haben. Das können wir im nächsten Jahr gar nicht mehr toppen!

Wie auch im letzten Jahr trafen sich nach dem Bannertreffen Ralf, Christian und ich um unsere 3D II-Drachen vom letzten Jahr zu fliegen. Doch leider hatten wir zu wenig Wind, weshalb wir das Ganze auf Samstag verschoben. Statt dessen fuhr ich den Strand entlang und blieb hier und da stehen und hielt ein Quätschchen nach dem anderen.

Samstag
Am Samstagmorgen hatten wir etwas mehr Glück mit dem Wind und unser gemeinsamer Flug gelang. Sehr schön, diese drei außergewöhnlichen Drachen nach einem Jahr wieder nebeneinander am Himmel zu sehen.
Gegen Mittag fuhr ich nach Fanø Bad, wo ich mich zu Marcus und Paul gesellte und mit ihnen ein kleines Edotreffen veranstaltete und die noch nassen Banner vom Vortag trocknete. Ein sehr entspannter Tag bei genialem Wetter!
Zur Versteigerung fuhr ich um 18 Uhr wieder zur Reithalle um noch ein paar T-Shirts zu verkaufen. Um 21 Uhr machte ich mich allerdings rasend schnell auf den Weg zum Strand, weil ich mein selbstgestecktes Ziel für dieses Jahr noch erfüllen wollte: Schleierdeltafliegen im Sonnenuntergang.
In nur 40 Minuten baute ich 8 „White Veils“ und 5 Schleierdeltas auf. Und dann konnte das Genießen beginnen. Und während ich mich an diesem Anblick erfreute, merkte ich, dass neben mir noch jemand stand. Und als ich mich umdrehte, standen mehr als 10 Menschen mit Kameras in der Hand da. Da hatte ich also ein spontanes Fotografentreffen am Strand infiziert ohne es zu ahnen.
So standen wir bis zum Sonnenuntergang und dann hörte ich mehrmals Sätze wie: „Vielen Dank, für diese tollen Bilder“ Und dabei hatte ich das nur für mich machen wollen. Schön.
Um 23 Uhr packte ich dann endlich Tisch und Stuhl aus und machte mein Abendessen fertig. Immer noch mit Blick auf diesen fantastischen Abendhimmel mit den im Wind wehenden Schleiern. Genial!
Erst nach Mitternacht packte ich alles wieder ein und fuhr überglücklich zum Haus.

Sonntag
Früh am Sonntagmorgen klingelte der Wecker, weil wir das Haus räumen mussten. Nachdem ich Marcus und Paul verabschiedet hatte, fuhr ich bei strahlend blauem Himmel an den Strand und baute wieder alle Schleier von gestern auf um sie trocken zu fliegen. Anschließend kam sogar der Eddybogen aus seiner Kiste und ich genoss diesen Tag in vollen Zügen. Vor allem weil dann auch noch Britta und Jörn kamen und wir bis zum späten Nachmittag gemütlich zusammen saßen, quatschten und viel Spaß hatten. Ein toller Abschlusstag!
Leider musste ich mich dann doch auf den Heimweg machen und so verließ ich die Insel gegen 18 Uhr.

So ein Wetter hatten wir schon lange nicht mehr. Das waren wirklich 5 sagenhafte Tage. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben.

 

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